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Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus am 27.1.2022 - wie war es?


Kreis- und Stadträtin a.D.
Dagmar Gorek las aus
"365 Briefe eines Jahrhunderts"
Große Beteiligung

Corona zum Trotz erschienen 25 bis 30  Coswiger -- selbstverständlich unter strikter Berücksichtigung der gesetzlichen Hygienemaßnahmen - am Gedenkstein in der Bahnhofstraße.

Traditionsgemäß lief nach dem Gedenken die Masse der Teilnehmer noch die Stationen an der Gedenktafel Rudolf-Leonhard-Oberschule und den Gedenkstein an der Karrasburg ab, wo bereits das Gebinde der Stadtverwaltung durch Oberbürgermeister  Thomas Schubert in aller Stille niedergelegt worden war. Auch an diesen beiden Orten gedachten die Teilnehmer der Opfer von Tyrannei und Gewaltherrschaft - auch durch Niederlegen von Blumen.

Dr. Bernhard Mossner,
Vorsitzender der Fraktion
"Bürger für ein nachhaltiges Coswig"

Ansprache des Vorsitzenden der Fraktion "Bürger für ein nachhaltiges Coswig"

 Meine Damen und Herren, liebe Freunde,
am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz durch die Rote Armee von den Nazischergen befreit. Seit 1996 wird an diesem Tag in Deutschland der europäischen Juden, der Sinti und Roma, der Millionen verschleppter Slawen, der Zwangsarbeiter, der Homosexuellen, der politischen Gefangenen, der Zeugen Jehovas, der Kranken und Behinderten gedacht. Wir erinnern uns der Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns und Völkermordes und der Millionen Menschen, die durch das Hitlerregime entrechtet, verfolgt, gequält oder ermordet wurden. 

Vor achtzig Jahren fand in Berlin die Wannsee-Konferenz statt, der Völkermord an den Juden als sogenannte „Endlösung der Judenfrage“ wurde in bis dahin unvorstellbarer Weise systematisch geplant und organisiert. 

Was bedeutet es uns heute, wenn wir auf diese schlimme Zeit zurückschauen? Fragen wir uns, ob genug getan wird, damit so etwas in unserem Land niemals wieder geschehen kann? Vielleicht bewegt Sie die Frage, wie derart Schreckliches in den Jahren 1933 bis 45 überhaupt passieren konnte? 

Der Journalist Sebastian Haffner schätzte im Jahr 1939 die Haltung der deutschen Bevölkerung zahlenmäßig: 20 Prozent seien Nazis gewesen, 40 % verhielten sich loyal zum Naziregime, 35 % waren stumme Gegner der Nazis und knapp 5 Prozent bildeten die Opposition, die härtester Verfolgung ausgesetzt war. Immerhin ein Fünftel der deutschen Bevölkerung hatte sich zur Gefolgschaft Hiters verführen lassen. Das war durch die Folgen des I. Weltkriegs begünstigt: durch Zerrüttung vieler Familien und des Familienzusammenhalts, durch die Weltwirtschaftskrise und vielleicht auch durch Orientierungslosigkeit in der sehr liberalen Weimarer Republik. 

Für uns heutige ergibt sich daraus die Aufgabe, unsere Demokratie funktionsfähig und lebendig zu erhalten, so dass sie trotz mancher Schwächen für die Menschen im Land attraktiv bleibt. Wir müssen uns gebraucht fühlen, eine Aufgabe auch jenseits des Arbeitslebens finden und ausfüllen, durch Zusammenwirken mit Anderen Selbstwirksamkeit und kleine Erfolge spüren. Die Möglichkeiten dafür sind vielfältig. 

Das Engagement in politischen Organisationen ist wichtig, damit eine möglichst breite Basis der Bevölkerung an der politischen Willensbildung beteiligt wird. Das lässt sich auf kommunaler Ebene am leichtesten in die Tat umsetzen, gibt es doch zahlreiche Angebote der Bürgerbeteiligung. In Sport-, Kultur- und Freizeitvereinen wird eine sehr gute Arbeit geleistet, man kann sich ohne Hürden einbringen und Geselligkeit, neue Impulse und Glückserlebnisse gewinnen. Ein intaktes Familienleben, intensive Kontakte über Generationen hinweg stabilisieren junge Menschen und zeigen verschiedene Perspektiven auf. 

Also – Großeltern und Enkel sollten sich mehr miteinander beschäftigen. Grundlegende Bedeutung aber haben Bildung und Erziehung – und das für Junge und Alte gleichermaßen. Eine interessante Schulbildung bietet jede Menge Anregungen, wie will man den heutigen Gedenktag ohne Geschichtskenntnisse verstehen? Wie will man sich ohne ständige Information aus soliden Quellen (seriöse Tageszeitung, öffentlicher Rundfunk usw.) als Wählerin an der Demokratie beteiligen? Und es ist keineswegs wirkungslos, bei welcher Partei man sein Kreuzchen setzt. 

Auch wennder Einfluss der Großkonzerne auf die deutsche Politik sehr stark ist, unterscheidet sich die praktische Politik der großen Parteien deutlich. Forderungen wie ein höherer Mindestlohn, mehr Tariftreue in Unternehmen und stabile Rente und stabiles Renteneintrittsalter sind wichtig, damit sich Menschen nicht zurückgelassen fühlen. 

Zum Thema Bildung gehört auch, die Ergebnisse der Wissenschaft ernst zu nehmen. Wenn man Meinungen gegen wissenschaftlich überprüfte Tatsachen stellt, wird eine gute Entwicklung der Gesellschaft gefährdet. Der Apfel fällt nun mal nicht nach oben, das müssen wir akzeptieren. Ohne die Fakten zu berücksichtigen, kann man keine solidarische Gesellschaft gestalten. Es ist unumgänglich,  dass wir an das Wohl unserer Mitmenschen denken. Etwa an diejenigen, deren dringend nötige Operationen wegen mit ungeimpften Coronapatienten überfüllter Intensivstationen nicht durchgeführt werden können, das bedeutet zusätzliche Opfer an Menschenleben. 

Kehren wir zum Ausgangspunkt zurück: Natürlich bleibt es unsere dauernde Aufgabe, gegen rechtes Gedankengut und rechte Bestrebungen aufzutreten. Sich an Demonstrationen beteiligen, die von Rechtsradikalen unterwandert sind – darf man das? Wir wollen einander zuhören, aber auch die Kraft der Argumente einsetzen. Bemühen wir uns gemeinsam um gelebte Menschlichkeit und eine lebendige
Demokratie. 

Im Gedenken an die Opfer von Faschismus und Krieg legen wir dieses Gebinde im Namen der Bürgerschaft der Stadt Coswig nieder. Ich bitte Sie um eine Minute des stillen Innehaltens.


 


 

Aktiv werden


Hallo Gleichgesinnte!

Dieser und jener weiß es vermutlich schon : Campact organisiert
eine Großdemo in Berlin unter dem Motto " unteilbar".
Wenn ihr aktiv werden und Gesicht zeigen wollt, lest bitte nach unter

 https://www.unteilbar.de

 Wenn hier kein Bild angezeigt wird, müssen Sie die Anzeige von Bildern freischalten!


Wenn in vielen kleinen Orten zeitgleich kleine Demo`s auf die Beine
zu stellen wären, das wäre toll. Aber die Genehmigung dauert nicht nur 1 Tag....
Muss man eigentlich einen Flash mob anmelden??


Ursula Windsheimer

PS: Auch wenn wir uns dieses mal nicht sehen sollten-mit dem Herzen bin ich dabei!

Weltfriedenstag in Riesa hautnah

Am Rande des Stadtfestes ...

Text:
Ursula Windsheimer
Fotos: 

Keiner ist zu klein,

Könnt ihr euch noch an die allumfassende Frage bei kritischen Diskussionen in DDR-Zeiten erinnern :" Bist du nun für den Frieden oder nicht?!" Mit dieser Frage wischte man alle lästigen Gegenargumente weg.
Mit dabei: Meißen und Moritzburg
Gestern war Gelegenheit, diese Frage wieder an den Mann/ die Frau  zu bringen.Wir sammelten Unterschriften für den Aufruf "Abrüsten jetzt" , der sich gegen die weitere Erhöhung der Militärausgaben und Waffenexporte richtet.


Wer?
Viele Genossen aus den Basisorganisationen von Riesa, Großenhain, Meißen und Coswig waren angereist, unsere Kreistagsabgeordneten, Mitglieder der Kreisleitung, aber
auch Sympathisanten waren dabei.
Wo?
In Riesa auf der Hauptstraße im aufkommenden Getümmel des Stadtfestes.

Wie habe ich es erlebt? Blaue Luftballons mit der Friedenstaube darauf in der einen und die Unterschriftenliste in der anderen Hand ging ich zwei Stunden lang auf Bürger zu:"Darf ich sie ansprechen? Wir sind hier zum Weltfriedenstag unterwegs und wollen Unterschriften sammeln für einen Protest gegen eine erneute Aufrüstung."

....viele Male begann ich so. Wenn nicht offensichtlich ausgewichen wurde auf die andere
Sieben Teilnehmer aus Coswig/Weinböhla - nicht zu übersehen
Staßenseite, wechselten die Reaktionen stark.

Von schweigendem Weiterlaufen  über "Nein , danke!", " Ich unterschreibe nichts mehr!", " Auf der Straße unterschreibe ich gar nichts ."bis zu "Nein, ich bin dafür! Wir müssen uns doch wehren können."und "Unterschreiben, das hat doch eh keinen Sinn! DIE machen doch eh, was sie wollen."schwankten die Reaktionen.Doch auch Zustimmung habe ich erfahren. Teilweise setzte  diese auch erst  nach nachdenklich machenden Argumenten ein.

Gruppenbild in Riesa City
Am Stand mit den Unterschriftenlisten dagegen kamen die Bürger auch mit "Danke, dass ihr hier steht!", "Ja, da bin ich dafür!" und bereitwillig auch von allein. Mit guten Gesprächen und vielen gefüllten Unterschriftenlisten haben die Bürger ein Zeichen gesetzt. Große Aufmerksamkeit fand
ein Genosse mit einem handgemaltem Schild  zur Höhe der Rüstungsausgaben aktuell und der Forderung von Präsident Trump. Das  animierte viele Spaziergänger, stehen zu bleiben, zu lesen und zu dikutieren.

Die Aktion beendeten wir mit dem Aufsteigen von  (nicht ganz) 99 Luftballons. Unsere Straßenmusiker hatten uns nicht nur die ganze Zeit, sondern besonders in diesem Moment  die passende musikalische Untermalung gegeben.
Die Aktion ist nicht zu Ende-wer sich im Netz weiter informieren  und noch aktiv werden will,
schaue unter:
https://abruesten.jetzt/
  ...und kann dort seine Unterschrift nachholen.

Demokratie von unten

Ein Nachtrag ...

Wir wählen demokratisch alle Jahre die Gremien in Land und Bund - und zwischen den Wahlen, wo
bleibt die Mitwirkungsmöglichkeit der Bürger? Alles abgemacht in Koalitionsgesprächen? Die dann schon alles festgelegt haben...oder scheitern?

Seit dem 24. September 2017 läuft eine Petition zu bundesweiten Volksentscheiden. Mein Resume aus der Veranstaltung zu Petitionen: Informieren, Meinung bilden, aktiv werden. Wo?



Mehr Demokratie: Größte NGO für direkte Demokratie weltweit, überparteilich, gemeinnützig

Details unter
https://www.mehr-demokratie.de/aktionen/aktiv-werden-fuer-die-volksabstimmung/

Ursula Windsheimer

Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus in Coswig 2018

Pressemitteilung und Einladung aus dem Büro des OB in Coswig

Rückblick auf den 28. Februar 2013
Am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, Sonnabend, 27. Januar 2018, treffen sich Stadträte und Bürger um 11.00 Uhr am Gedenkstein Bahnhofstraße, um dort und anschließend vor der Gedenktafel an der Leonhard-Frank-Mittelschule und am Gedenkstein Karrasburg Blumengebinde niederzulegen.

Alle Coswigerinnen und Coswiger sind herzlich eingeladen.

Die Fraktionen des Coswiger Stadtrates

Wenn ein Politikwissenschaftler über Demokratie spricht ...

... ist das interessant. 

Bericht von einer spannenden Mitgliederversammlung in Meißen

von Ursula Windsheimer, Coswig

Wenn dieser auch noch jahrelang im Sächsischen Landtag für die PDS, später „Linke“ gearbeitet hat, noch interessanter.
Hier zu beziehen:
Buchhandlung Tharandt, Coswig
So nahm auch ich die Einladung der Meißner Genossen an, ihre Mitgliederversammlung als Gast zu besuchen. Prof. Peter Porsch verfolgt noch immer die Politik lebhaft – und eröffnet mit einer Erläuterung zu Ausführungen im Buch „Fassadendemokratie und tiefer Staat“ (15 Autoren).
Da ist von vier konzentrischen Kreisen als Zentren der Macht die Rede. Es erklärt die Akteure der einzelnen Kreise und deren Ziele. Erst in dem Dritten der Kreise findet sich die Politik/ Regierungen. Ihr Ziel  ist es, eine demokratische Verhaltensweise (als Trugbild!) vorzutäuschen!  Aber  Demokratie wird als eine Staatsform definiert, in welcher Macht und Regierung vom Volk ausgehen; Chancengleichheit und eine Opposition sind unabdingbar!
Da gibt es auch bei uns noch Nachholbedarf: Oder ist die Berichterstattung über die Aktivitäten der Parteien in unseren Medien ausgeglichen? Porsch bemängelt, dass die Exekutive  z.B. der Ministerpräsident) gegenüber der Legislative (dem Parlament) in den Medien überbetont wird. Die Gewaltenteilung funktioniert nicht mehr gleichberechtigt.
Interessant auch Prof. Porschs Ausführungen zu Parteien als Klassenvertretungen im Entstehungsbeginn und als Zeichen der Pluralität.

BICE im Stadtrat vertreten - via rot-rot-grün

Aktuelles aus Kötitz

Ein Dreivierteljahr nach der Kommunalwahl haben sich Stadträte und sachkundige Einwohner der Fraktion nicht nur erfolgreich "zusammengerauft" sondern auch zahlreiche "Querverbindungen" gefunden, durch die eine gute Vernetzung lebt.
In der heutigen Fraktionssitzung wurde erwartungsgemäss die morgige Stadtratssitzung vorbereitet - darüber hinaus wurden aber auch einige Coswig-Probleme besprochen, die (noch?) nicht auf der Tagesordnung des Stadtrats stehen.
So lenkt gegenwärtig die Bürgerinitiative "Coswig-Elbaue" (BICE), weit über lokale Anliegerinteressen hinaus kommunalpolitisch interessiert und aktiv, unsere Aufmerksamkeit auf  gegenwärtiges und künftiges Verkehrsgeschehen im Bereich der Grenzstrasse sowie die Zukunft der S-84

Hierzu lädt die BICE auch zu einer

Informationsveranstaltung am kommenden Donnerstag 

Foto: BICE
nach Kötitz ein. Der ausführliche Flyer mit allen Informationen dazu kann hier herunter geladen werden.

Themen

  • Brücke Niederwartha - S 84 Wie geht's weiter?
  • Sperrung der Meißner Straße in ZitzschewigWo fließt der Verkehr mit mehreren zehntausend Fahrzeugen am Tag dann durch Coswig?

Ort

Casa Bohemica, KötitzerStraße 30a in Coswig

Termin

Donnerstag,
4. Februar 2016,
19:00 Uhr

Unsere Ziele:

  • Dauerhafte Verkehrsberuhigung in unseren Wohngebieten
  • Sofortiger Weiterbau der S84(neu) ab der NaundorferStr
Mehr darüber unter:
http://www.bi-coswig-elbaue.de

Nur eine Tafel an der Turnhalle

“Die Straße nach Auschwitz war mit Gleichgültigkeit gepflastert.“

Bemerkungen zu einer Gedenk-Tafel auf dem Schulhof

von Reinhard Heinrich

So formuliert es der britische Historiker Ian Kershaw, ein bedeutender Experte für deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts. Neben seinem Standardwerk über Hitlers Aufstieg und Herrschaftssystem kennen wir, in gleicher Qualität, wenn überhaupt, nur noch Sebastian Haffners “Anmerkungen zu Hitler “.

Was wir aus beiden Werken lernen können ist: Vor keinem Hitler brauchen wir uns zu fürchten. Wohl aber vor der Gleichgültigkeit, die den Verhältnissen entspringt, unter denen einer wie Hitler Gefolgsleute zu gewinnen vermag.

Denn nicht nur die Verprügelten in dieser Turnhalle waren Coswiger - auch die gleichgültig Prügelnden waren von hier.


Die SA-Leute hatten einen Führer gefunden, der ihnen einen Ausweg zeigte aus der Tatenlosigkeit nach Deutschlands Niederlagen im Weltkrieg und danach. Wohin dieser Weg später führte, war ihnen egal. Es konnte nur besser werden, denn die Lage war bedrückend in dieser traurigen Republik.

Und die Geprügelten?

Sie waren deutlich weniger als die SA-Leute. So ist das nun einmal, wenn man sich Gedanken macht. “Denken ist schwer, darum urteilen die Meisten." - warnt der Schweizer Psychoanalytiker Carl Gustav Jung. Die Denkenden kannten keinen anderen Weg, als den dumpfen Massen zu widerstehen, die in Braunhemden gewaltsam Erlösung suchten. Ironie des Schicksals: “Die Masse ist dumpf.” - ein Hitler-Wort.

Und auf Dumpfheit und auf Dummheit ist Verlass.

Das erleben wir heute manchmal aus Werbeprospekten wie aus politischen Verlautbarungen.

Die Klugheit, so definiert es die Soziologin und Schriftstellerin Esther Vilar, als Tochter deutscher Juden 1935 in Buenos Aires geboren - und darum am Leben geblieben - die menschliche Klugheit kann heute nicht mehr in Fähigkeiten bestehen, die Maschinen besser ausüben als wir.

Als da sind ein zuverlässiges Gedächtnis (für Jahreszahlen in Geschichte), fehlerfreie logische Operationen (wie Rechnen) oder die fehlerfreie Wiedergabe von Texten (Die Glocke von Schiller) - wofür unsere Großeltern noch glänzende Schulnoten erhielten.

Was wir Menschen den Maschinen noch voraus haben (können), sind Phantasie und Einfühlungsvermögen.


Die hier in dieser Turnhalle Geprügelten hatten Phantasie. Sie konnten sich vorstellen, wohin das führt. Die Prügelnden folgten phantasielos primitiven Aufrufen - und später Befehlen.

Die hier Geprügelten hatten auch Einfühlungsvermögen. Sie fühlten mit denen, die im Laufe des 12 -jährigen Reiches unter jene Räder kommen mussten, an denen die Dumpfen und Dummen so hemmungslos drehten. Folgerichtig waren die Geprügelten zumeist mit unter denen, die unter eben diese Räder kamen.

Einer von ihnen, ein Musiker vom Lachenweg, war auch nach dieser dunklen Zeit noch imstande, die Trompete zu blasen. 


Sein “Il silencio” habe ich sonntags als Kind noch gehört. Er dürfte ein Einzelfall gewesen sein. Wenn - nach 1933 - Nachbarn die Fenster öffneten, um mit ihrem Volksempfänger die Siedlung mit Goebbels- und Hitlerreden und zackiger Marschmusik zu beschallen, spielte er laut auf seinem Instrument. Man erzählt, die “Internationale“ sei herauszuhören gewesen.

Und wenn man auch - als Kind, und auf dieser Straße - zum Glück ungestraft, dem NS-Blockwart Hoheisel auf sein “Heil Hitler” einmal, nur ein mal, ein “Rot Front” entgegen schmettern konnte - den jungen Erwachsenen Heinz Dreißig mit der Trompete holte die SA zum Verprügeln in diese Turnhalle.

Sie nannten sich nicht Bürgerwehr - oder Heimatschutz, sondern SA - Sturm-Abteilung. 


Aber es waren die passenden Leute drin. Die den einfachen Antworten auf schwierige Fragen dankbar lauschten.

Wir haben heute andere Verhältnisse. Eine Karrasstrasse kriegen die Coswiger voll - mit Lichtern und leisem, aber eindringlichem “Dona nobis pacem “ - Gesang. Und das macht Mut. Und der verprügelte Musiker vom Lachenweg wäre stolz auf uns. Und das sind wir ihm auch schuldig.

Sein Name war Heinz Dreißig.

Prof. Siegfried Grunert, auch vom Lachenweg in Coswig, ein Nachbarskind des Musikers von damals, kann mehr davon erzählen.

Dass diese Gewalttat in einer Schul-Turnhalle stattfand, war schlimm. Dass aber die Gedenktafel dazu auf einem Schulhof hängt, lässt mich hoffen.

"Der Weg nach Auschwitz war mit Gleichgültigleit gepflastert"

„The path to Auschwitz was paved with indifference“ (deutsch: „der Weg nach Auschwitz war mit Gleichgültigkeit gepflastert“). 

Unsere Stadtbibliothek verfügt  (zur Ausleihe!) über eine DVD mit dem Film Borat – Kulturelle Lernung von Amerika, um Benefiz für glorreiche Nation von Kasachstan zu machen (meist einfach Borat) des britischen Komikers und Schauspielers Baron Cohen.

Das klingt lustig. Ist es auch .

Aber Cohen will mehr als nur Spaß.
Seine kritische Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus wurde bereits während seines Studiums in Cambridge geformt. Besonders eine Aussage des Historikers Ian Kershaw habe ihn beeinflusst, nämlich: „The path to Auschwitz was paved with indifference“ (deutsch: „der Weg nach Auschwitz war mit Gleichgültigkeit gepflastert“). Eine solche Art Gleichgültigkeit sei es, so Baron Cohen, die Borat entlarve.

Am Mittwoch, dem  27.01.16 findet um 16:30 Uhr in der Grünanlage neben der Buchhandlung Tharandt

am Gedenkstein das alljährliche Gedenken an die Opfer des Faschismus statt. Es wäre schon gut, wenn einige Zeit dafür aufbringen könnten und daran teilnehmen.
2016: Es dürfen alle kommen
2014: Stadtrat Dr. Franz sprach
zum 27. Januar

Diese Stadt hat Hass und Bosheit satt

Coswiger LINKE
Aufmarsch wurde zum Debakel für die "Meißner Heimatschützer"


 Kerzen und stiller Gesang (Dona nobis pacem) gegen geistloses Geschrei. 

Diese Art des Protestes des "Heimatschutzes" gegen alles und alle kann nur ausgegrenzt werden. Christen und Atheisten, Demokraten über die Parteien hinweg, junge und ältere Menschen hatten sich zunächst in der Kirchstraße versammelt und dann mit vielen Kerzen in der Karrrasstraße aufgestellt. 

Die Reden vor der Rathaustür sollten wohl eine Tradition fortsetzen: laut, unlogisch und aufpeitschend. 
Heimleuchten mit Humor

Die Gegendemonstranten: konsequent friedlich und nachdenklich. Das macht Mut. Vielfalt, Toleranz und Menschlichkeit werden sich durchsetzen.

Fotos: Rode
Abmarsch

Erneut Lichterkette gegen Unfrieden




Initiative "Coswig - Ort der Vielfalt"


Die Meißner Initiative Heimatschutz will erneut durch durch Coswig marschieren und Stimmung machen. Stadträte und andere Vertreter der demokratischen Öffentlichkeit rufen dagegen zu einer Aktion auf. Nun lässt sich daran zweifeln, ob das Verteilen von Ohrstöpseln an Bürger der Stadt das geeignete Mittel gegen diese gefährliche Form des Rechtspopulismus hilft. Ihren bisherigen Rednern haben offenbar noch viel zu wenige richtig zugehört. Ihr "Jens" ist inzwischen fast sprichwörtlich geworden in Coswig mit seiner plumpen und tumben Art, gegen alles zu meutern, was ihm in die Quere kommt, selbst gegen das allabendliche Läuten der Kirchenglocken. [Bitte auch hier anklicken]

Treff ist 18:45 in der Kirchstraße. Und damit möglichst viele Menschen miteinander ins Gespräch kommen, sollten wenigstens dort die Ohrstöpsel wieder entfernt werden.

vgl. SZ, 02.12.2015 - bitte hier anklicken.

Lichterkette und offenes Gebet

Bläserchor der Kirchgemeinde
Coswiger demonstrierten Menschlichkeit


Pfarrer Quentin
 Es war eine beeindruckende Demonstration gegen die Hasstiraden der "Heimatschützer".

Hunderte Coswiger und Gäste aus den Nachbarorten versammelten sich auf dem Ravensburger Platz, um zu zeigen, dass Ausländerfeindlichkeit und dumpfer Hass keine geeigneten Mittel in dieser problematischen Zeit sind, und deshalb überwunden werden müssen.

OB Neupold, Alt-OB Reichenbach, Stadträte und weitere zahlreiche Vertreter der demokratischen Öffentlichkeit der Stadt, Mitglieder der Kirchengemeinden und auffallend viele junge Menschen standen da zusammen.

Ravensburger Platz
Anlass war, dass sich auf dem Wettinplatz ebenfalls einige Hundert zusammengefunden hatten, die für die Erfordernisse der Zeit überhaupt kein realistisches Verständnis zeigen. Wen wundert es, dass namhafte Funktionäre der NPD an der Spitze stehen? Wer sich da anschließt, bekennt sich auch zu denen.

Viele, mit denen ich mich unterhielt, hatte solche aggressiven Töne noch nicht direkt gehört. Sie waren regelrecht entsetzt. So etwas hatten wir doch schon einmal, sagte ein Frau neben mir. Das kann schon Angst einflößen. Und deshalb darf das nicht unwidersprochen bleiben Wir brauchen Lösungen, und keine Anarchie. Eine lange Lichterkette bildete sich gegen das Marschaufgebot der Demagogen.

Die Rede von Pfarrer Quentin, die Lichter und das anrührend schöne Lied "Dona nobis pacem" waren hoffnungmachende Antworten auf diesen gefährlichen Nationalismus. Da waren noch zu viele Mitläufer, die sicherlich nicht ahnen, wie sie missbraucht werden.

Fotos: Rode


Lichterkette in der Hauptstraße


Meißen ist freundlich und bunt

Foto: Rode

DIE LINKE in der Stadt Meißen/Sa. informiert: Meißen ist freundlich und bunt:

Einladung


Liebe Fraktionsmitglieder, liebe Genossinnen und Genossen, liebe Sympathisanten der LINKEN im Landkreis Meißen,

soeben habe ich die Mitteilung erhalten, dass Morgen am

Sonnabend von 18.30 bis 20.00 Uhr 
auf den Elbwiesen, in der Nähe der Triebischmündung 

ein kleines Sommerfest mit Flüchtlingen stattfindet.


Fußballspielen, Lieder singen, sich angenehm auf den Elbwiesen unterhalten und auch die schöne Natur genießen - das alles und mehr ist möglich. Das ist unsere friedliche und gastfreundliche Antwort auf die peinliche Veranstaltung der Initiative Heimatschutz, die auf den Heinrichsplatz zum gleichen Zeitpunkt stattfinden soll.

Eure Ideen sind gefragt. Wer ein Musikinstrument spielen kann, sollte es mitbringen. Wir würden uns freuen, wenn Ihr mit möglichst vielen Mitgliedern Eurer Basisgruppen nach Meißen kommt. Bringt Eure Familien und Freunde mit. Lasst uns gemeinsam Zeichen gegen Rassismus und Hass setzen.

Mit herzlichen Grüßen aus Meißen

Andreas Graff
Kreisrat, Stadtrat und Stellvertretender Vorsitzender DIE LINKE.Meißen
Mitglied bei Buntes Meißen

Warum überrascht mich keinen Augenblick lang ...

von
Bildquelle: Wikipedia

Warum überrascht mich keinen Augenblick lang, dass die Europäische Kommission unter dem Titel "Die 10 wichtigsten Mythen über TTIP" die zentrale Kritik auf das Peinlichste ausspart:

die weitere Aushebelung der ordentlichen Gerichtsbarkeit,
die Abschaffung des Rechts auf den gesetzlichen Richter,
die Abschaffung des Berufungsrechts,
die Beseitigung der Öffentlichkeit der Gerichtsbarkeit,
die Aufhebung der Gleichheit vor dem Gesetz zugunsten des Kapitals,
die Aushöhlung des souveränen Rechtsstaates und der parlamentarischen Demokratie um die wir Jahrhunderte gekämpft haben,

MIT KEINEM WORT ERWÄHNT WIRD.

Die gemeinsame, anonyme Regulierungsbehörde ohne demokratische Legitimation und ohne Verantwortung vor den Parlamenten,
die Einspruchs-und Verzögerungsinstrumente zu allen Gesetzesvorhaben ohne Wissen der Parlamente,
die systematische Erschwerung künftiger höherer Standards in Umwelt, Gesundheit und Konsumentenschutz,
die Aushöhlung des europäischen Prinzips der Vorsorge, wonach die Beweislast für die Ungefährlichkeit eines Produktes beim Produzenten liegt und nicht beim Konsumenten, zugunsten des US-Schadensprinzips,
das europäische Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung (Datenschutz, Schutz der Privatsphäre)

KEIN WORT WERT SIND.

TTIP ist nicht vertrauenswürdig


Die EU-Kommission verweigert uns eine offizielle Europäische Bürgerinitiative gegen TTIP und CETA. Jetzt organisieren wir sie zusammen mit 340 Organisationen aus ganz Europa einfach selbst. Wir wollen die größte bislang gestartete Intiative werden – damit die Handels- und Investitionsabkommen nicht mehr durchsetzbar sind.

Unterzeichnen Sie jetzt...

TTIP - wie es der Bayerische Rundfunk erklärt

Auch in Coswig machen sich viele Bürger Gedanken über das Freihandelsabkommen. 

Hier wird es - mit seinem "für" und wider - von kompetenten Leuten erklärt.
Nur zu empfehlen! Das Video unten:



Wer hat die Macht im Staat? Banken und internationale Konzerne oder wir, das Volk? Das umstrittene Freihandelsabkommen #TTIP soll noch in diesem Jahr verabschiedet werden. Capriccio mit einem Appell, Bürgerrechte vor Wirtschaftsinteressen zu stellen.Mehr: http://www.br.de/capriccio
Posted by BR - Bayerischer Rundfunk on Freitag, 27. März 2015

Oder hier nachlesen - wer am PC keine Videos sehen kann oder will.


Bürgersprechstunde jetzt auch in Coswig

        
 mit Kreisrätin Dagmar Gorek
          Die LINKE

Dienstag, 03. März 2015
Seniorenwohnanlage der Volkssolidarität Lutherstraße, Coswig
von 15.00 - 16.30 Uhr. 

Vielfältig und oft kompliziert sind die Herausforderungen, welchen sich unsere Bürger täglichen stellen müssen. Im persönlichen Alltag, bei der Arbeit und im Umgang mit anderen Menschen haben wir sehr unterschiedliche Erfahrungen, die uns nicht immer zufrieden stellen und manchmal Fragen offen lassen. Aber auch mit Hinweisen und Hilfen möchten sich unsere Einwohner aktiv einbringen.

in der Rappelkiste, im Gespräch mit Spätaussiedlern
Als Kreisrätin arbeite ich im Technischen Ausschuss des Landkreises Meißen und bin als Vertreterin des Kreistages Verbandsrätin im Regionalen Planungsverband Oberes Elbtal/Osterzgebirge.Von 2001 bis 2014 war ich Stadträtin in Coswig.

Ich warte auf Sie und Ihre Anregungen. 

Meißen stellt sich quer

So könnte es aussehen,wenn wieder alle kommen.
Der Kreisverband DIE LINKE ruft zur Teilnahme an Gegendemo auf


Für Donnerstag den 19.02.2015 hat die NPD auf dem Robert Koch Platz eine Demonstration gegen die Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbewerbern angemeldet.

Das Bündnis Buntes Meißen hat dazu ab 18:00 Uhr auf dem Platz vor dem ehemaligen Krankenhaus eine Gegenkundgebung angemeldet.

“Wir wollen zeigen das Meißen eine Stadt der Vielfalt und Toleranz ist und hoffen das uns viele Bürger dabei unterstützen werden” so die Meißner SPD Vorsitzende Kathleen Nagler.
Alle Mitglieder im Bunten Meißen wollen an diesem Tag ein weiteres Zeichen gegen Rechts setzen und laden hiermit zur Veranstaltung ein. Gern können auch Transparente, Schilder oder bunte Luftballons von den Bürgern mitgebracht werden, als weiteres Zeichen für unsere Bunte Stadt.
“Wir sind überwältigt von der Unterstützung der Meißner bei unsere Arbeit im Bunten Meißen. Bei jedem Treffen werden es mehr. Die Meißner zeigen so jeden Tag aufs neue wie gastfreundlich und aufgeschlossen sie sind” so Nagler abschließend.

Karras-Depesche - CNN: Mach´s gut, alter Freund

E. Franz - einer aus der Generation "Bau-auf"
Foto: privat
Karras-Depesche - CNN: Mach´s gut, alter Freund:

Was gibt´s denn Neues von Ecki Franz?


von Torsten Oelsner 
 Lieber Eckehard,
Als ich am späten Donnerstagabend die Nachricht ...

Für den gesamten Nachruf bitte Link anklicken!

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